Aus Resten Wertvolles schöpfen

Aus Resten Wertvolles schöpfen

SPANGLER – das Plus an Ressourceneinsparung.

Politik und Wirtschaft beschäftigt die Energie- und Phosphorrückgewinnung oder Reduktion von Klärschlämmen gleichermaßen. Als langjährige Anbieter von Leit- und Steuerungssystemen in Kläranlagen stellt sich für die Spangler GmbH auch immer wieder die Frage, wie mit einer differenzierten Automatisierung die Effizienz gesteigert und die Ressourcen besser genutzt werden können. So auch, als das Unternehmen Pondus Verfahrenstechnik GmbH Spangler Automation beauftragte, um in der Kläranlage Göppingen eine komplett neue Desintegrationsanlage zu installieren.

Energieeffiziente thermisch-chemische Desintegration
Bei der thermisch-chemischen Desintegration wird der Überschussanteil vom Klärschlamm erwärmt und die Zellmembrane durch die Zugabe von Lauge zerstört. Dadurch können die Zellinhaltsstoffe in der nachfolgenden Faulung von den dortigen anaeroben Mikroorganismen deutlich besser umgesetzt werden. Während die Energiegewinnung bzw. Gasausbeute deutlich erhöht wird, reduzieren sich die organischen Reststoffe im ausgefaulten Schlamm und die Entwässerung wird verbessert. Folglich wird der trockene Stoffanteil im entwässerten Schlamm erhöht und die zu entsorgende Klärschlammmenge gesenkt.

Die Pondus Verfahrenstechnik GmbH nutzt in ihrer Anlage die thermisch-chemische Desintegration, legt jedoch bei ihrem Verfahren den Fokus auf die mehrfache Nutzung der eingesetzten Wärme. Die Anlage ist so ausgelegt, dass beispielsweise Heiz- oder Kühlwasser aus einem Blockheizkraftwerk als Wärmeträger genutzt werden kann. Die nach der Erwärmung enthaltene Restwärme im Schlamm findet ihre Wiederverwendung in den nachfolgenden Verfahrensschritten, wie der Faulung. So profitieren die Kläranlagenbetreiber nebst oben genannten Vorteilen der Desintegration auch von einer umweltbewussten Energiebilanz.

Umfassende Steuerungstechnik
Als technischer Dienstleister für die Pondus Verfahrenstechnik GmbH übernahm Spangler die Programmierung und visuelle Darstellung aller Prozessabläufe. Drei Schaltschränke wurden mit einer Siemens SPS S7-1500-PN ausgestattet, die zur ausführlichen Datenanalyse und Steuerung mit dem Prozessleitsystem der Kläranlage Göppingen gekoppelt wurde. Dieses kann lokal aber auch über Fernzugriff bedient werden. Das Spangler-Programm auf dem Siemens Touchscreen HMI TP1200 ermöglicht auf dem übersichtlichen Anlagenschaubild ein intuitives Arbeiten vor Ort. Die kontinuierliche Funktionsweise des Regelsystems der Pumpen, die für den Abzug, die Zirkulation oder das Heizwasser zuständig sind, wird durch mehrere Frequenzumrichter zuverlässig sichergestellt.
Die Anlage wurde im Juli 2019 von einem Spangler-Team montiert und in Betrieb genommen. Der Umweltminister von Baden-Württemberg Franz Untersteller lobte das Engagement des Betriebs: „Damit leistet Göppingen einen wichtigen Beitrag zur Phosphorrückgewinnungsstrategie Baden-Württembergs“.

Aufbau des Reaktors für die Desintegrationsanlage
Aufbau des Reaktors für die Desintegrationsanlage
Einsetzen des Reaktors in den baulichen Bestand
Einsetzen des Reaktors in den baulichen Bestand

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bildquelle: Pondus Verfahrenstechnik GmbH

Einweihung der Anlage mit Vertretern von Betreibern, Firmen und Umweltministerium
Einweihungsfeier mit Vertretern des Umweltministeriums Bildquelle: stm.baden-wuerttemberg.de