Feinvermahlung von Altglas
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SPANGLER – das Plus an Recycling.
Der langjährige Kunde Schirmbeck GmbH hatte SPANGLER Automation beauftragt, die Automatisierung der neuen Glasvermahlungsanlage durchzuführen. Die Steuerungen der Mühlen, Fördersysteme und Silos, die von unterschiedlichen Herstellern stammen, wurden hierfür mit einer Master-Steuerung von Spangler gekoppelt und mit einer einheitlichen Visualisierung versehen. Eine eigens dafür konzipierte Lüftung in den Spangler Schaltschränken verhindert die Ablagerung der feinen Glaspartikel auf den Elektronikbauteilen.
Ressourcen schonen mit Recycling
Glas wird aus den Rohstoffen Asche, Soda, Kalkstein und Sand hergestellt und kann unendlich oft recycelt werden. Vorteile für die Wiederverwendung sind nebst der Rohstoffeinsparung die signifikante Reduzierung des Energieaufwands. Denn für das Schmelzen und die Neuformung von Recyclingglas wird deutlich weniger Energie gebraucht als bei der Neugewinnung.
Der Spangler Kunde hat sich unter anderem auf Glasrecycling spezialisiert und seit 2022 auch auf die Vermahlung zu feinstem Glaspulver. Hierbei wird Altglas über eine lange Förderstrecke in verschiedenen Schritten gereinigt, gesiebt, gewogen und gemahlen bis es in der Doppelhammermühle feinstvermahlen bzw. zu Pulver verarbeitet wird. Als letzter Schritt wird das Pulver in großen Silos gesammelt, wo es bis zum Abtransport zur Weiterverarbeitung gelagert ist.
Datenaustausch und Energierückgewinnung
Spangler hat bei diesem Auftrag das Engineering durchgeführt und die Gesamtplanung der Automatisierung nach Kundenwunsch konzipiert. Dafür wurde eine Siemens CPU 1513F-1PN, die mit den Prozessen der Silos und des Fördersystems programmiert wurde, gleichzeitig als Master für die Steuerungen der Mühlen und Filter eingesetzt. Die drei Steuerungen der verschiedenen Anlagenhersteller erhielten eine einheitliche Darstellung über die Spangler HMI Visualisierung. Ein PN/PN (ProfiNet) Koppler von Siemens zur Netzwerktrennung sorgt indes für einen geregelten Datenverkehr zwischen den unterschiedlichen Bereichen der Glasvermahlung.
Prozessdaten und Meldungen aller Anlagenteile werden auf der Spangler Steuerung angezeigt und auf dem PC im Zentralbüro gespiegelt. Wegen der Distanz von Anlage zu Büro wurde hier mit einem Lichtwellenleiter gearbeitet.
Infolge der sehr feinen Vermahlung des Glases und des damit entstehenden Staubes, der sich auch in die Schaltschränke ablagern könnte, kam eine starke und nicht ganz alltägliche Lüftung zum Einsatz. Über ein Rohrsystem wird Frischluft durch einen Feinfilter geführt und in die Schaltschränke „geblasen“. Der so entstehende Überdruck verhindert, dass Glaspartikel in die Gehäuse gelangen. Die durch die Verlustleistung der Schaltschränke erwärmte Luft, wird zur Beheizung des Wiegeraums wiederverwendet. Eine optimale Nutzung und Rückgewinnung von Wärme bzw. Energie.
Schirmbeck und Spangler planen bereits weitere Aufträge, wie beispielsweise die Modernisierung der Glassortierung. „Wir arbeiten bereits seit 2010 mit der Firma Schirmbeck zusammen und freuen uns, dass wir sie in so einem wichtigen Bereich wie Recycling unterstützen können“ so der Verkaufsleiter Hubert Rackl von Spangler. „Rohstoffe und Lebensräume mit cleverer Automatisierung zu schonen ist uns ein wichtiges Anliegen“.