Ein wenig Demut kann nie schaden

01.04.2021 Ein wenig Demut kann nie schaden

Hannelore Spangler-Schäfer übergibt die Geschäftsführung der Spangler GmbH an die nachfolgende Generation

Dietfurt/Töging, 22. März 2021 – Sie geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Hannelore Spangler-Schäfer, die den Töginger Automatisierungshersteller Spangler GmbH vom Drei-Personen-Betrieb zu einer international aktiven Größe mit 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufgebaut, begleitet und geführt hat, zieht sich zum 1. April aus dem aktiven Geschäftsleben zurück. Nach dem Ausscheiden ihres Bruders Helmut Graspointner Ende 2019 übergibt die Gründergeneration damit nun endgültig den Stab der Unternehmensführung an die nachfolgende Generation.

Für das lachende Auge hat Hannelore Spangler-Schäfer viele Gründe: ein florierendes Unternehmen mit guten Zukunftsperspektiven, eine systematisch geregelte Nachfolge mit bewährten Familienmitgliedern und Geschäftsführern und nicht zuletzt eine Belegschaft, die in familiärer Geschlossenheit hinter dem Unternehmen und seiner Geschäftsleitung steht. „Dafür bin ich sehr dankbar und auch gerührt“, sagt die Seniorchefin und erklärt damit zugleich ihr weinendes Auge: „Die Menschen werden mir fehlen.“

Und damit meint sie alle, die bislang ihren Alltag geprägt haben: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Kunden, die Lieferanten, die Repräsentanten des öffentlichen Lebens. Hannelore Spangler-Schäfer ist ihnen stets mit Wertschätzung begegnet und hat mit dieser Haltung einen wesentlichen Grundstein zu dem anhaltenden Erfolg ihres Unternehmens gelegt. So stehen die Verbindungen zu Kunden und Lieferanten unter dem Zeichen einer langfristigen Kooperation, und auch die Belange und das Wohlergehen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren ihr immer wichtig. „Wir sind ein Familienunternehmen, und unsere Mitarbeiter sind Mitglieder der Unternehmensfamilie.“

Stets die Menschen im Blick

Bewegungsfreiheit für junge Menschen gehört dazu, damit ihre Ausbildung nicht nur der Wissensvermittlung, sondern auch der Persönlichkeitsentwicklung zugute kommt. Die Aufgaben im Unternehmen sollten schließlich zu den einzelnen Mitarbeitern passen. Weil es ebenso wichtig ist, auch in späteren Jahren am Ball zu bleiben, unterstützt Spangler Automation aktiv die Weiterbildung. Auf diese Weise und mit zahlreichen anderen Unterstützungsleistungen schafft das Unternehmen Zukunftsperspektiven für seine Mitarbeiter und motiviert sie zu langer Unternehmenstreue. Aus diesem ganzheitlichen Ansatz resultiert eine Sicherheit, die beiden Parteien nutzt: dem Unternehmen, weil die Fluktuation gering ist und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, weil sie ihr Leben verlässlich planen können.

Was Rückhalt bedeutet, weiß niemand besser als Hannelore Spangler-Schäfer selbst. „Als ich nach dem plötzlichen Tod meines Mannes Franz Spangler 2003 in die Firma eingetreten bin und mit meinem Bruder die Leitung übernommen habe, war der Rückhalt eine Überlebensgrundlage – sowohl familiär als auch in der Firma.“ Die vergangenen zwölf Monate haben nun erneut gezeigt, wie wertvoll gegenseitige Verlässlichkeit unter erschwerten Bedingungen ist. „Wie eine Kette haben wir alle gemeinsam den Herausforderungen durch die Covid 19-Pandemie getrotzt und dafür gesorgt, dass wir mit unserem Unternehmen durch dieses unruhige Fahrwasser gekommen sind.“ Die Dankbarkeit in Hannelore Spangler-Schäfers Stimme ist nicht zu überhören und signalisiert dem Zuhörer deutlich, dass das alles für sie nicht selbstverständlich ist.

Gemeinsamer Kraftakt

Da bei Spangler die digitalen Strukturen für neue Vertriebsansätze und Arbeitsplatzmodelle bereits existierten, war die Umsetzung in kurzer Zeit möglich. In die Karten gespielt hat dem Unternehmen, dass das neue Firmengebäude mit Verwaltungs- und Produktionstrakt gerade bezugsfertig war und somit genügend Ausweichfläche für die Mitarbeiter zur Verfügung stand. Die grundsätzliche Akzeptanz für digitalisiertes Arbeiten sei aber gestiegen. Für die Zukunft erwartet die Unternehmenslenkerin zwar einen höheren Anteil, aber insgesamt eine Mischung aus digitalen und traditionellen Arbeitsformen – schließlich gelte es auch die individuelle Veranlagung der Menschen zu berücksichtigen.

Hier schlägt eindeutig die Offenheit des Unternehmens gegenüber neuen Entwicklungen durch. „Als Dienstleister haben wir immer ein offenes Ohr gegenüber Ideen und Ansätzen, die von Kunden, vom Markt oder von anderen Unternehmen an uns herangetragen werden. Und wir haben niemals Entwicklungsschritte versäumt“, resümiert Hannelore Spangler-Schäfer. Sie hat dabei sowohl technische Entwicklungen und Programmierthemen als auch das Personalmanagement im Blick. Bei allem Vorwärtsdrang vergisst die Führungsmannschaft aber niemals die Reflexion: Ist der Weg, den wir gerade einschlagen wollen, wirklich der richtige? Ein enger Austausch mit den Mitarbeitern ist dabei an der Tagesordnung und trägt dazu bei, dass der vertrauensvolle Zusammenhalt in der Unternehmensfamilie stets neue Nahrung erhält.

Reibungsloser Übergang

Genau aus diesem Grunde und vor dem Hintergrund einer eingespielten Führungsmannschaft kann Hannelore Spangler-Schäfer jetzt gelassen die Zügel aus der Hand geben. Die Geschäftsführung setzt sich künftig aus Tina Lambert (geb. Spangler) und Christian Brandmüller zusammen. Zur Geschäftsleitung zählen ferner noch die beiden Prokuristen Cornelia Hofmann (geb. Graspointner) für die Bereiche Finanz- und Personalwesen und Thomas Zenk für die Abteilung Prozessautomation. Alle Mitglieder des Führungsteams sind seit vielen Jahren bzw. seit Jahrzehnten im Hause und bei allen Beteiligten bestens bekannt.

Und was macht Hannelore Spangler-Schäfer nach dem 1. April? Freilich wird sie noch für ein paar Stunden am Tag in der Firma vorbeischauen, aber fürs Reisen, Radlfahren oder Bergwandern wird genügend Zeit bleiben. „Das größte Geschenk für mich ist, dass ich mir meinen Tagesablauf jetzt selbst gestalten kann“, sagt sie in aller Bescheidenheit und Demut, die sie sich auch im Geschäftsleben stets bewahrt hat – trotz allem Erfolg oder vielleicht gerade deswegen.


Über Spangler:

Spangler Automation mit Sitz in Töging im Altmühltal beschäftigt derzeit 150 Mitarbeiter und ist seit über 40 Jahren ein zuverlässiger Partner des nationalen und internationalen Maschinen- und Anlagenbaus.

Über die Hälfte der produzierten Anlagen werden weltweit exportiert. Das mittelständische Familienunternehmen plant und projektiert Anlagenautomatisierungen, programmiert die Steuerungstechnik und fertigt Schalt- und Steuerungsanlagen für die unterschiedlichsten Branchen: Umwelttechnik, Erneuerbare Energien, Agrarwirtschaft, Bau-, Lebensmittel-, Automobil- und Rohstoffindustrie.

Darüber hinaus übernimmt Spangler die Inbetriebnahme und den After-Sales-Service der Anlagen.


Pressemitteilung (120 kb)

Hannelore Spangler-Schäfer mit Abteilungsleitern (11,9 mb)